Christus Gender


Rassismus, auch in seiner Form des Anti-Rassismus, ist aktuell in aller Munde. Und mit voller Wucht auch auf der Straße. Dabei klebt der Anti-Rassismus noch viel zu sehr am Objekt seines Hasses. Das teilt er mit einem zum Teil militanten, jedenfalls unduldsamen Pharisäertum eines Anti-Geschlechtlichem und Anti-Fleischlichem als eine im Grunde interessante Art des Anti-Modernismus. Anders als der – darum wohl auch besonders emotional engagierte (um nicht von Hass zu reden) – Anti-Rassismus sind Genderismus und Veganismus (die katharische Version des Vegetariertums) deutlicher geprägt vom Gedanken der Überwindung. Alle sind sie zutiefst christlich.

In dem schönen katholischen Kirchenlied „Triumph, der Tod ist überwunden“ und auch im herrlichen evangelischen Gottesloblied „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ wird es wunderbar deutlich und ein Engel spricht es aus:

„Er ist erstanden von dem Tod,
hat überwunden alle Not;
kommt, seht, wo er gelegen hat.“
Halleluja, Halleluja, Halleluja.

In Christus ist der Tod überwunden! Wenn nun der Tod überwunden werden kann und sichtbar überwunden worden ist, dann kann alles - wirklich alles - überwunden werden! Auch die Pein, im falschen Körper zu sein, die spürbaren Beschränkungen spezifischer Geschlechtlichkeit, die Aggression gegen Tiere, die man buchstäblich zermalmt. Nichts muss bleiben wie es ist, alles wird gut!

Das ist christlich – und es ist ein Geist, den die Kirche, die katholische, auch immer versucht hat, zu bändigen, vernünftig zu halten, zu erden; was weniger mit Paganem zu tun hat, als es erscheint. Der katharische Wahn, der in Genderismus, Veganismus und (Anti-)Rassismus sehr deutlich aufscheint, er hat tatsächlich etwas Pharisäerhaftes – und ist doch Ausdruck von Mitgefühl und tieferer innerer christlicher Gewissheit (Glauben ist mehr als Wissen), dass die Überwindung von Leid Gottes Wille ist. Und Gottes Tun. Dessen Werkzeuge wir sind, dessen Fackel im Sturm und Licht der Welt. Mit Christus wissen wir auch: Gott ist nicht mit den „Guten“, Er ist mit den Leidenden. Die Pharisäer verurteilt Er wie später die Kirche die Katharer. Hüten wir uns vor der Selbstgerechtigkeit. Und bewahren wir uns den Impetus, das Engagement und Herzblut für die Leidenden, für die Ausgegrenzten, die Verfolgten – und ganz aktuell wieder für die Verhassten.

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Kommentare

  1. In der Tat, interessant. Das mag auch #BLM, Black Live Matter (was nun einfach stimmt, stimmen soll!) erklären. Vielleicht übertrieben, "katharisch", bahnt sich hier jedenfalls eine ganz rechte Ontologie wieder den Weg. Die mag sozialistisch fehlgedeutet sein, als deontologisches "matter" liegt sie richtig. Wir sollten gut sein. Und wir können dies viel besser als es die modernen Strukturen erlauben. Das ist die Zuversicht.

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  2. BLM ist, da wo sie Denkmäler von Südstaaten-Generälen stürzen, nichts anderes als die banale barbarische und handgreifliche Demokratisierung der Siegerjustiz.

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